Der Turniersommer geht zu Ende und unsere Wasserballer haben einiges erlebt. Anne Fröhlich hat die Turniere in einem Bericht zusammengefasst.
Ter Apel
Es ging für den buntgemixten Haufen Hanseaten in den wilden Westen nach Holland. Dabei hatten viele mit Feierabendstaus in Hamburg und auch rund um Bremen zu rechnen. Manch ein Navi hat zum Erholen vom Verkehrschaos gleich eine Route mit Fährverbindung ausgespuckt. In Ter Apel richtete der holländische Verein Zepta kurz hinter der deutschen Grenze ein riesiges Wasserballfestival aus. Auf zehn Spielfeldern wurde zu einer zentral geschalteten Spielzeit fleißig Wasserball gezockt. Die weniger hochklassigen Teams durften auf wippenden Stegen in den See springen und zwischen einigen Algen gegeneinander spielen. Die Bundesliga-Teams konnten sich im Freibadbecken nebst Tribünen duellieren. Damit sich die vielen internationalen Teams zurecht fanden, wurden sogar Wegweiser aufgestellt. Es gab zwei Essensstände mit belegten Brötchen, Softeis, Smoothies, Frikandeln und Pommes.
Die vielen Wasserballteams fuhren in punkto Camping in voller Wucht auf: Pavillons, Lichtanlagen, Gasgrills, aufblasbare Dekoration, Planschbecken und vieles mehr. Auch die benachbarten Teams vom HTB staunten beispielsweise nicht schlecht über den ausgebauten Tourbus mit sechs eingebauten Bettkabinen ihrer holländischen Nachbarn. Unsere Sportsfreunde aus Buxtehude waren sogar schon einige Tage vorher angereist und hatten neben diverser Küchengeräte auch genug Kochgeschirr dabei, um gemeinsam Chili zu kochen.
Dementsprechend hatte jedes Lager auch die eigene Musikanlage, was zu einer regelrechten Lärmbelästigung führte. Wenn man Fan elektronischer Musik, insbesonderes des Genres Hardstyle war, war man auf der Tanzfläche gut aufgehoben. Dennoch gab es am See auch noch ruhige Plätzchen zum Entspannen. Am Samstag gab es neben strahlendem Sonnenschein auch noch zwei Live-Acts. Einmal ein entspanntes Singer-Songwriter Gitarrensolo mit Beachclubflair und dann eine Rockkombo mit zwei Instrumentalisten und einer Rockröhre im Festzelt. Durch die gummierten Zeltwände stieg die Temperatur und Feuchtigkeit , auch wegen des vielen Bierüberschusses, sehr stark an, sodass sich die vielen angetrunkenen Wasserballer dazu genötigt fühlten, mit ihren Shirts zu wedeln. Halbnackt fühlen sich Wasserballer anscheinend ein wenig wohler, als bekleidet.
Der viele Krach schien jedoch unter einigen Lagern zu Konflikten geführt zu haben, weshalb manche vorzeitig abreisen mussten. Ein bisschen Schlaf braucht man dann halt doch, um ein Turnierwochenende zu meistern. An den ersten beiden Tagen konnte man sich auch noch in den neben den Spielfeldern aufgestellten Badezubern aufwärmen und gesellig beisammen sitzen. Am dritten Tag hatte das aufgeheizte Seewasser jedoch leider seinen attraktiven Charme verloren.
Spielerisch gesehen hatten wir bei diesem Turnier eine leicht zu anspruchsvolle Gruppe erwischt, weshalb wir die Spiele, mit Ausnahme eines gewonnenen Spiels durch Nichtteilnahme der Gegner, alle verloren hatten. Dennoch nehmen wir die Turniererfahrung und die gestärkte Kontaktarbeit für unsere weitere Wasserballlobbyarbeit weiterhin auf.
Rostock- Flamungo-Festival
Nachdem es in Ter Apel mit 38 Grad im Schatten ziemlich heiß herging, kühlte es sich am nächsten Wochenende in Rostock ziemlich ab. Die Warnow war zwar wärmer als im Vorjahr, jedoch kam es dieses Jahr auch nass und kalt von oben auf die Sportteamer herab. Durch das schlechte Wetter hatte leider der Kiosk geschlossen, weshalb wir uns dieses Jahr nicht von Asia-Nudeln ernähren konnten. Aber glücklicherweise haben die Rostocker ein tolles Spendenbüffett auf die Flamungobeine gestellt, das viele satt gemacht hat. Auch die besonders liebevolle Deko muss hierbei erwähnt werden. Dieses Jahr sind viele ausblasbare Flamungos wieder ins Nistgebiet der Warnow zurückgekehrt. Man muss sagen, dass das ausländische Futter sie gut gedeihen lässt, da die flamungoesken Schwimminseln immer größer und luxuriöser werden. Der Spielmodus der wildgemixten Wahlteams und die kreative Regelauslegung der Unterhaltungsrichter hat wieder zu viel Spaß und Freude geführt. Die grüne Karte hat dabei auch unterstützend gewirkt. Am Samstagabend haben sich einige am Lagerfeuer aufgewärmt und andere stiegen ins Taxi um im Club LT ein bisschen abzutanzen. Am Sonntag schliefen alle wegen eines heftigen Regengusses ein bisschen länger und es wurde erst demokratisch debattiert, ob das Turnier zu Ende gespielt wird, aber letztendlich vornehmlich von den älteren Spielern bekräftigt, die Finalrunden durchzuziehen. Bei der Siegerehrung gab es wieder ganz tolle Flamungopreise. Die Piratenbraut Jessica Hembus und ihre Crew hatte sich mal wieder sehr ins Zeug gelegt, damit wir einen tollen Wasserballfamilienausflug mit unseren Hanseatenfreunden haben konnten.
Buxte-Retrospektive vor der Renovierung
Auch für das Buxtehude-Turnier war schlechtes und vor allem kaltes Wetter angesagt. So war der Dresscode des Wochenendes Wärmemantel, Jogginghose, dicke Socken und die Kapuze oder wahlweise eine Mütze. Die Duschräume waren immer gut gefüllt und anschließend gab es dann Tee und im Schlafsack dann eine Wärmflasche. Vielen Herren reichte zum Aufwärmen auch nur ein Bier oder ein Cola-Mischgetränk. So nah an Hamburg gelegen, waren wir gut vertreten und traten nicht Mixed an, sondern haben es gewagt sowohl Damen, als auch Herren zu melden. Bei den Damen konnten wir uns auch durch unsere Gastspielerinnen vom HTB und ETV gut durchschlagen. Dies hat aber auch damit zu tun, dass die Hamburger Wasserballlandschaft oft wie eine vielverzweigte Familie funktioniert, bei der es ab und an mal Besuch gibt.
Die Feier am Samstag hatte dann den Renovierungsbedarf des Bades nochmal gesteigert, weil ein Hamelner Wasserballer zehn Kilo Konfetti ins Bad geschmuggelt hatte und es im Festzelt, sowie am Bierwagen und in einigen Gesichtern der Wasserballer gründlich verteilt hatte. Das Finalspiel am Sonntag bot als Kuriosität dann noch ein Schnick-Schnack-Schnuck-Spiel nach dem Anschwimmen zwischen Berlin und Keitum. Weiterhin hatten die Keitumer die Partie mit einer Drohne gefilmt, die eine ganz neue Perspektive auf Wasserball zeigte.
Bericht und Fotos von Anne