Und es begab sich zu der Zeit, als der Stern den 3 Königen den Weg…

 

… zur nächsten Schwimmhalle zeigte. Wer also am dritten Advent nichts besseres zu tun hatte, als sich wenig besinnlich zwischen 600 Kindern herumzudrücken, war herzlich zum 39. Internationalen Weihnachtsschwimmen des SV Wiking Kiel eingeladen.

 

Wir konnten nicht widerstehen und angesteckt vom Tatendrang der anderen Hamburger Vereine, beschlossen Andreas und ich, teilzunehmen. Außerdem gab es seltenerweise auch die "langen Strecken" des Schwimmbecken-Zirkus' zu schwimmen. Gut für mich, denn unter 200m komm' ich Schnarchnase nicht in Fahrt.

 

Früh mussten wir raus, denn schon um 10.00 Uhr war Antritt in der Unihalle Kiel. Ein Riesen-Sportkomplex, in dem das Sportlerherz höher schlägt. In mehreren Hallen bot die Uni mehrere Sparten gleichzeitig an, so dass es während der doch langen Pausen richtig was zu sehen gab. Die Schwimmhalle war in zwei Becken unterteilt, eines der Herren, eines der Damen – durch eine schwimmende Brücke getrennt. Diese sollte als Wendewand arg knifflig sein, denn sie ist nicht nur durch den lackierten Beton arg glitschig, sondern auch unglaublich schlecht einzuschätzen. (Am Ende lief mir auf der 800m Strecke auch noch Wasser in die Brille, sodass der Wettkampf für mich ein richtiges Survivalabenteuer war)

 

Zwischen diesem großen Kinderfest wurde tatsächlich auch hart gewettkämpft, wir schlugen uns auf 200m Kraul am Anfang des Meetings gut, trotz einer miesen Zeit gab es sogar Medaillen, dann folgten erst einmal die verschiedenen Lagen und wir konnten entspannt zu gucken.

 

Am Ende des ersten Tages legten die Kampfrichter die 800m Kraul auf - Sternstunden für Langstreckler wie mich. Zu zweit wurde also gestartet, je rechts und links auf der Bahn. Andreas musste gesundheitsbedingt passen, ein Virus hielt ihn in Schach, für 12 Minuten Dauerbelastung reichte seine Kraft nicht. Den Spaß genoss ich also allein. Ich keulte los, nachdem ich bei den 200m Kraul schon fast vom Startblock gerutscht bin, weil ich hier einfach keinen Halt fand, platzierte ich bei den 800m einen eher verhaltenen Sprung, um ja nichts zu riskieren. Dann ging die Party los. Leider wurde ich nicht Erste meines Laufs, aber mit einer royalen neuen persönlichen Bestzeit durfte ich danach ordentlich angeben.

 

Den Tag beendeten wir dann mit einem fast gesundem Essen beim Thai und dann selig ausgestreckt im Hotelbett. Der nächste Tag klingelte früh und der Spaß ging weiter. Es waren über 700 Schwimmer gemeldet, die mussten ja irgendwie verarztet werden. Andreas, heute fast wieder kraftvoll wie sonst, stellte sich der beiden Kurzstrecken: 50m Schmett und 50m Kraul, seine Lieblingsstrecken. So schnell möcht' ich auch mal schwimmen können…

 

Er beendete seine Lage auch mit einer Medaille, hart erkämpft trotz Krankheit und glitschiger Wand. So langsam wurde es etwas ruhiger, denn einige Mannschaften waren fertig und packten ihre Sachen vor den letzten Wettkämpfen zusammen. Standen also nur noch meine 400m Kraul aus. Diesmal mit einer Herausforderung. Ich versuchte mich besser auf die Wand einzustellen – und möglichst die Schwimmbrille dicht zu halten. Aufruf, Sprung und JA – die Post geht ab. Wieder schaffte ich nur den zweiten Anschlag, doch auch hier durfte ich mit "Gold" nach Hause gehen. Sogar richtig mitgezählt – denn 400m werden ja nicht angezeigt. Ein kleiner Schmunzler am Rande: Ich bat Andreas, er möge mir die letzten 50m winken – Eigentor, denn statt seiner Hände hatte ich besten Blick auf seine Füße – ich hätte wohl eher registriert, wenn er mit den großen Zehen gewackelt hätte, so lernt man immer weiter dazu…

 

Es war ein schönes Event, wenn auch ziemlich anstrengend. Vielleicht können wir ja nächstes Jahr noch andere Schwimmer zur Teilnahme begeistern.

 

Bericht und Fotos von Chrischi.

 

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