Das Wetter soll heute halten. Denn das Panorama des Schweriner Schlosses ist einfach großartig. Für uns geht's schon früh aus den mobilen Federn, denn wir haben noch keinen Startplatz und müssen nachmelden. Um 8.05 Uhr hat sich unser Status verändert und wir tragen die Startnummern wie große Tattoos auf den Armen.
Jetzt erst einmal Frühstück. An die Streuselschnecke sollte ich mich heute noch oft erinnert fühlen. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit den anderen Schwimmern aus Schwerin und auch die große Schwimmfamilie aus Hamburg ist vollzählig angetreten – wobei der Vater doch schon ein wenig nervös scheint (am Ende verteidigt er seinen AK Platz mit einer Bombenzeit!) Viele Schweriner Wasserballer treten an, na, DAS kann ja ein nettes Gerangel im Wasser geben.
Die Einweisung ist dankbar kurz. Das Wasser ist eher kühl. Heute wieder nur im Badeanzug. Neo verboten – gut, denn ich hab's auch lieber so! Es ist genug Platz im Wasser, und deswegen traue ich mich heute auch in die erste Reihe. Der Start gelingt, man merkt, es sind deutlich weniger Personen, als noch am Tag zu vor. Aber die Arme wollen nicht so richtig mitmachen, sind noch müde von gestern.
Im Zweierzug geht es voran, an mir lutschen noch zwei Leute ordentlich und müssen mich am Ende doch ziehen lassen. War der Weg um das Schloss tatsächlich so lang? Hoffentlich beisst hier nichts. Entenflöhe oder ausgesetztes Exotenviechzeugs. Immer meine stille Angst… Aber ich schwimme nicht alleine, noch ne Brücke, dann biegen wir wieder auf die Ziellinie ein. Überall Zuschauer! Jetzt noch mal alles raus. Ich denke noch: Das muss jetzt stilistisch absolut elend aussehen, so kurz gezogen und ne schlechte Wasserlage, denn die letzten 500m falle ich total auseinander – hallo Streuselschnecke!.
Toll, neben mir Applaus. Ein tragendes Gefühl, welches einen lange begleitet. Danke, Schwerin. Die Zuschauer können die ganze Zeit nebenher gehen, denn die Schwimmstrecke ist nie weiter als 20 m vom Ufer weg. Als Rechtsatmer konnte ich sogar noch einen Blick auf das Schloss werfen.
Der Ausstieg kommt in Sichtweite. Komisch nur, dass von der reichen Betonnung am Ende nicht ganz so viel zu sehen war, wie bei der Streckenbesichtigung vorher… Jetzt gucken alle – bloß nicht blamieren. Hopp – ins Ziel: Juhuhh, unter 35 Minuten! Jetzt fällt alles ab. Schon steigt Andy aus.
Als später schon die ersten Listen aufgehängt wurden, große Verwunderung! Mein Name ist nicht drauf… Mein Chip hat also nicht ausgelöst und ich muss jetzt warten, ob man mich per "Videobeweis" ausfindig machen kann, oder nicht: Man kann. Ich habe sogar die AK gewonnen!
Jetzt gibt es für uns auch noch die Siegerehrung – toll! Andreas hat seinen zweiten Platz abgeräumt und wir können beflügelt nach Hause fahren.
Link http://www.schweriner-langstreckenschwimmen.de
Link http://www.youtube.com/watch?v=m498LAbBnEk
(4:26 - Chrischi) (4:54 - Andreas)
Bericht von Chrischi