Am 08. April waren wir für eine Paddeltour auf der oberen Alster. Durch diverse Hindernisse war die 13 km lange Tour nicht nur für Anfänger ein (kleines) Abenteuer.
LOG-BUCH, 8. April 2018
Position: Nord/Nordwest
Nachdem die Mannschaft die letzten Wochen von Kälte, Schnee und Eisschollen begleitet wurde, sollte es nun endlich bei Frühlingswetter auf das Wasser gehen. Die Wildwasserkanus wurden auf die Autos geschnallt und so ging es stromaufwärts zum Startpunkt. Fracht abgeladen. Zwei Autos schnell zum Ziel gebracht; für die Mehrzahl der Paddler hieß es entspannt bei den Booten warten. Ein Auto mit den Fahrern zurück auf Start und es ging los.
Bei Sonnenschein und Frühlingstemperaturen wurden die Wilden mit Proviant beladen und ins kühle Nass gesetzt. Die Strömung zog die Kajaks sanft mit sich. Richtung Süd/Südwest. Kurven links und Kurven rechts. Die Blicke die hohen Hänge hinauf zeigten Natur pur. Etwas überraschend waren die vielen umgekippten Bäume. Mal musste man mit etwas mehr Schwung über ein querliegendes Bäumchen, mal durch eine schmale Gasse am Ufer paddeln. Die Strömung in der Schlucht wurde stärker. Plötzlich war da ein riesiges Monster von Baum vor uns, quer über das Wasser liegend, von Ufer zu Ufer. Er war das größte Opfer der vergangenen Stürme. Rufe hallten über das Wasser: Achtung! Bremsen! Halt! Vorsicht!
Zwei Späher schauten sich das genauer an. Was ist zu tun? Über das Land weiter? Eine winzige Lücke! Der riesige Stamm ließ an einer Stelle eine Spalt offen. Überlegungen und Bedenken wurden von Kajak zu Kajak getragen. Wie sollten wir durch dieses Nadelöhr passen? Ein Versuch. Ein zweiter Versuch. Mut und Ehrgeiz breiteten sich aus.
Das Zirkeltraining und die Dehn- und Streckübungen der Wintermonate zahlten sich aus. Ein Kajak nach dem anderen quetschte sich unter dem schweren Monster durch. Keiner gekentert, alle Paddler haben es geschafft!
Die Fahrt ging weiter den Strom hinunter. Viele weitere Hindernisse, nicht immer ungeplant, ließen nicht lange auf sich warten. Die Wehre. Das Wasser trug überall weiße Schaumköpfe. Für diejenigen, die noch nicht so lange paddelten war es eine schöne Gelegenheit etwas Neues zu sehen und auch um etwas zu lernen. Diejenigen, die das erste oder zweite Mal auf strömendem Wasser unterwegs waren haben schnell verstanden, dass man sich nicht an den Ästen der umgefallenen Bäume festhalten sollte, wenn man beispielsweise das Boot zum Stehen bringen möchte. Nach einigen Kilometern und Stunden wurde das Ziel erreicht.
Die Mannschaft war wohl auf und es gab keine Verluste - es war ein fantastischer Tag auf der oberen Alster. Durch die diversen Hindernisse war die 13 km lange Tour nicht nur für Anfänger ein (kleines) Abenteuer. Für Fotos blieb keine Zeit. Das einzige Beweisfoto (s.o.) lässt mitnichten erahnen, was an dem Tag erlebt wurde...
Bericht von Olga und Thor. Foto von Tobias Kawohl